Die Predigt zum Hören:

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Die Predigt zum Lesen:

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus Amen.

Der Text steht im 2. Buch Mose im 12 Kapitel:

Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland: 2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. 3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus. 4 Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu wenige sind, so nehme er’s mit seinem Nachbarn, der seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind, dass sie das Lamm aufessen können. 6 und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. 7 Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie’s essen, 8 und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen. 10 Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr’s mit Feuer verbrennen. 11 So sollt ihr’s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es in Eile essen; es ist des HERRN Passa. 12 Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter. Ich bin der HERR. 13 Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage. 14 Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den HERRN, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.

Liebe Leserin und lieber Leser,

Gründonnerstag, der Tag des letzten Abendmahls. Wieder wird deutlich, wie wichtig es ist die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens zu kennen. Jesus feiert mit seinen Jüngern das Passah-Fest. Seit dem Auszug aus Ägypten feiert es die jüdische Gemeinde. Es erinnert an die Rettung aus der Sklaverei. Es erinnert daran, errettet zu sein. Nach dem Besuch des Gottesdienstes versammelt sich die Familie zum Seder-Mahl. Der Tisch ist mit Speisen und Getränken von symbolischer Bedeutung gedeckt. Es gibt einen festgelegten Ablauf, in den das Abendessen mit hineingehört.

Dieses Fest erinnert, vereinfacht gesagt, in vier Stichworten an den Auszug aus Ägypten. Viermal wird Wein an bestimmten Stellen im Ablauf getrunken. Dazu wird jeweils gesprochen: auf die Freiheit, auf die Rettung, auf die Erlösung, auf die Erwählung.

Ganz wichtig ist bei der Feier der Gedanke, dass es heute passiert. Immer wieder heute, in jedem Moment. Jetzt. Es ist in der Vergangenheit geschehen, es geschieht heute, jetzt, und es wird in Zukunft geschehen. Gott hat es nicht nur beim Auszug aus Ägypten getan, sondern er hat es für die ganze Zukunft zugesagt. Er hat es für alle Zeit versprochen als ewige Ordnung. Gott befreit, Gott rettet, Gott erlöst und Gott erwählt. Immer wieder. Jetzt.

Dieses Fest feiert Jesus mit seinen Jüngern. Dieses Mahl nimmt Jesus zusammen mit ihnen ein. Es wird gefeiert, es wird an Gott gedacht. Daran, was Gott tut: Gott befreit, Gott rettet, Gott erlöst und Gott erwählt. Immer wieder. Jetzt.

Jesus gibt diesem Fest einen neuen Bedeutungszug, indem er sich selbst in Beziehung zu Brot und Wein setzt. Zum Brot sagt er: „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ Und zum Wein: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch ausgegossen wird.“

Jetzt bekommen die vier Stichworte Freiheit, Rettung, Erlösung und Erwählung einen neuen Zusammenhang. Gott befreit durch Jesus, Gott rettet durch Jesus, Gott erlöst durch Jesus und Gott erwählt durch Jesus. Immer wieder. Jetzt.

Amen

Und der Friede Gottes welcher höher ist als alle Vernunft bewahre Eure Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Predigt zum Gründonnerstag, 9. April
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