In der heutigen Zeit blicken viele mit Skepsis auf uns Christen und wundern sich, wie einer oder eine am Sonntagmorgen um fünf in die Kirche gehen kann. Diese vielen sind geneigt, mit Goethes Faust zu sagen: „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Ja, wenn der Glaube fehlt, ist der Ostertag ein ganz gewöhnlicher Tag wie jeder andere auch. Allein der Glaube macht Ostern zum Eckpfeiler christlicher Hoffnung. Mit diesem Tag steht und fällt das Christsein. Das hat Paulus bereits den Korinthern unmissverständlich klargemacht: „Wäre Christus nicht auferstanden, so hätte unsere Predigt keinen Sinn, und euer Glaube wäre völlig wertlos.“
Zwei Frauen, Maria aus Magdala und die andere Maria, sie gehen in der Morgendämmerung zum Grabe Jesu. Sie konnten nicht schlafen. Durch den Kreuzestod Jesu ist ihr Leben leer geworden, Jesu Tod hat ihr Leben getroffen, Jesu Tod hat ihr Leben durcheinandergeschüttelt.
Ausgerechnet diesen beiden Frauen begegnet der Auferstandene zuerst. Christus zeigt sich hier also denen, die alles verloren haben, die vor dem Nichts stehen, denen, die ihn suchen.
Liegt heute das Problem vielleicht darin, dass wir bereits viel zu reich und satt sind, um Jesus, den Christus, zu suchen? Sollte uns sein österliches Licht nur deshalb nicht erhellen, weil wir es gar nicht vermissen?
Denken wir an Ostern darüber nach. (rv)