Jan Janssen hört auf
Seit 2008 war Jan Janssen Bischof der Oldenburgischen Kirche. Nun teilt er mit:
„Nicht zuletzt im Jahr des Reformationsjubiläums ist der ständige Erneuerungsprozess der Kirche deutlich geworden – das gilt inhaltlich, strukturell und auch persönlich. Diesem wichtigen Anliegen stetiger Erneuerung habe ich mich seit dem Jahr 2008 gerne gestellt – und inzwischen über neun Jahre lang das geistliche Leitungsamt mit großer Freude und Hingabe ausgefüllt.
Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen und deren Auswirkungen auf unsere Kirche gehört zu den Gedanken über stete Erneuerungsprozesse auch die Überlegung, ob ein lebenslanges Amt den Herausforderungen weiterhin angemessen ist und ob ein solches in seiner weitgreifenden Verantwortung und Bürde bis zu Ende ausgefüllt werden kann.“
Damit ist Jan Janssen der erste evangelische Bischof in Deutschland, der, obwohl auf Lebenszeit gewählt, auf das Amt verzichtet. Er sagte, so Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, „da er die Verantwortung für die Weiterführung des Amtes nicht mehr tragen zu können glaubt.“ Frau Blütchen teilte die Entscheidung Jan Janssens heute der in Rastede bis 25. November tagenden 48. Synode der Oldenburger Kirche mit, auf der entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft der Oldenburger Kirche debatiert werden sollen.
Die Kirchengemeinden Stuhr und Varrel im Landkreis Diepholz gehören zu Oldenburgischen Kirche, deren Gebiet das ehemalige Großherzogtum Oldenburg in Niedersachsen umfasst. 2012 hatte Bischof Janssen anlässlich der 825 Jahr Feier der Stuhrer Kirche in der St.-Pankratius Kirche gepredigt.
Seine Zukunft sieht der Bischof, der übergangsweise noch bis zu einer Sondersynode zur Bischofswahl in 2018 die Amtsgeschäfte weiterführen will, außerhalb der Oldenburgischen Kirche, „Denn von Anfang an war klar, dass nach dem bischöflichen Amt und mit Rücksicht auf eine Nachfolge nur ein Dienst in größerer Entfernung möglich sein kann.“ (rv)